Nachhaltige Rezepte

Nachhaltige Rezepte

Nachhaltige Rezepte

150 150 Robert Walters

Warum sich die Food-Industrie dem Thema nachhaltige Rezepte widmen sollte – und wie sie davon profitieren kann

Die Klimakrise ist real – Der Zeitpunkt zu handeln ist akut

Seit den 70er Jahren weiß die Industrie, allen voran die größten Klima-Zerstörer wie Öl- und Energiekonzerne, um die Gefahren der Erderwärmung und der Schädlichkeit hoher CO2-Ausstöße[1]. Und dennoch wurde mehr als 50 Jahre geschwiegen. Jetzt, da die Auswirkungen sicht- und spürbar sind, müssen wir auf allen Ebenen versuchen gegen die Erderwärmung anzukämpfen.

Unter den Klimagasen, die die Erderwärmung vorantreiben, ist der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) als einer der Haupttreiber zu begrenzen. Ein erster Blick auf die Treiber der CO2-Emission lässt die Vermutung zu, dass wir als Konsument keinen maßgeblichen Einfluss haben und nur die Industrie, sowie Auto- und Hauseigentümer einen Hebel besitzen.

CO2 Treiber

Der Einfluss unserer Ernährung auf die Umwelt

Aber das stimmt nicht. Die weltweite Lebensmittelproduktion beispielsweise ist (inklusive Energie, Verarbeitung, Transport, Gebäude) zu 26% an der weltweiten Emission der Treibhausgase verantwortlich. Schaut man auch genauer auf die Zahlen, so wird deutlich, dass die Wahl der Lebensmittel und unsere Ernährung einen großen Einfluss auf die Umwelt haben kann, insbesondere auf unseren individuellen CO2-Fußabdruck. Mit unseren Entscheidungen und unserer Nachfrage steuern wir eine ganze Industrie. 

Kostenloses Whitepaper mit Klima-Tipps

Wir haben in unserem kostenlosen White-Paper „Der Einfluss der Ernährung auf das Klima“ die Haupttreiber analysiert und geben Konsumenten einfache Ratschläge, wie man durch einen kleinen Beitrag große Wirkung entfalten kann.

Wie können die Teilnehmer der Food-Industrie Verantwortung übernehmen – und wie sogar davon profitieren?

 In einer Welt, in der Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in der Politik und im alltäglichen Leben immer wichtiger werden, ist es an der Zeit, dass sich auch die Food-Industrie dem Thema Nachhaltigkeit und CO2-Fußabdruck widmet. Dazu zählen insbesondere Lebensmittel-Hersteller, der Handel & Supermärkte, das Hotel & Gastronomie-Gewerbe, Köche, Fitness- und Ernährungsberater, Medien & Plattformen sowie Küchengeräte-Hersteller, die direkten Zugang zu den Konsumenten haben. 

Diese „Food-Influencer“ spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Rezepten und der Inspiration für Millionen von Menschen weltweit. Indem sie sich der Nachhaltigkeit verschreiben, können sie ihre Reichweite nutzen, um einen positiven Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten, nachhaltiges Kochen und den CO2-Fußabdruck ihrer NutzerInnen zu nehmen.

Immer mehr Menschen werden sich der dringenden Notwendigkeit bewusst, nachhaltige Entscheidungen zu treffen, um unseren Planeten zu schützen. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Umwelt, sondern auch um unsere eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zukünftiger Generationen.

37 Prozent der europäischen Verbraucher legen beispielsweise großen Wert auf Nachhaltigkeit – ein Anliegen, das sich durch alle Generationen zieht. Eine neue Studie von McKinsey[2] hat ergeben, dass viele Verbraucher bereits mehr für nachhaltige Produkte bezahlen, insbesondere für Produkte, die ihrer Meinung nach nicht nur gut für den Planeten, sondern auch gut für sie selbst sind. 

Das Rezept als Multiplikator für eine nachhaltige Ernährung

Folgende Maßnahmen helfen maßgeblich nicht nur für eine saubere Umwelt und gesündere Ernährung, sondern bieten auch viele Chancen im Wettbewerb um Neukunden und wirtschaftliche Vorteile. Unsere Empfehlung an alle Food-Influencer lautet daher:

1.     Bewusstsein schaffen: Die Food-Industrie hat eine enorme Reichweite und kann eine Vielzahl von Menschen erreichen. Indem sie das Thema Nachhaltigkeit und CO2-Fußabdruck in den Vordergrund stellt, kann sie ein Bewusstsein für die Auswirkungen unserer Ernährung auf die Umwelt schaffen. Sie können Nutzer dazu ermutigen, bewusstere Entscheidungen zu treffen und nachhaltige Alternativen zu erkunden. Dies geht über Rezepte sehr viel besser als über generische Informationen.

2.     Informationsvermittlung: Plattform-Betreiber und Rezept-Portale können als wertvolle Informationsquelle dienen, um Nutzern Wissen über nachhaltige Ernährung zu vermitteln. Sie können nachhaltige Rezepte mit weiterführenden Artikeln, Blogposts oder Infografiken bereitstellen, die erklären, wie bestimmte Lebensmittelproduktionen den CO2-Fußabdruck beeinflussen und welche nachhaltigen Alternativen es gibt. Durch das Teilen von Wissen können Plattformen ihre Nutzer befähigen, informierte Entscheidungen zu treffen. Auch Restaurants und Hotels können mit der CO2-Information zu den Speisen Kunden sensibilisieren.

3.     Nachhaltige Rezeptentwicklung: Die Gastronomie, Medien und Lebensmittelhersteller können einen Schwerpunkt auf nachhaltige Rezepte und deren Entwicklung legen. Sie können Nutzern helfen, umweltfreundlichere Zutaten zu verwenden, saisonale und regionale Produkte in ihren Gerichten zu integrieren und den Fleischkonsum zu reduzieren. Durch die Bereitstellung von Rezepten, die CO2-Emissionen minimieren, können sie Nutzer dazu ermutigen, nachhaltige Kochgewohnheiten zu entwickeln.

4.     Partnerschaften mit nachhaltigen Lieferanten: Verarbeitende Unternehmen und der Handel können Partnerschaften mit nachhaltigen Lieferanten eingehen, um ihren Nutzern den Zugang zu umweltfreundlichen Produkten zu erleichtern. Durch die Verbindung mit lokalen Bauernhöfen, Bio-Lieferanten oder nachhaltigen Lebensmittelmarken können sie ihren Nutzern qualitativ hochwertige und nachhaltige Zutaten empfehlen.

5.     Gemeinschaft und Austausch: Medien und alle Food-Plattformen können eine Community schaffen, in der Nutzer ihre Erfahrungen mit nachhaltiger Ernährung teilen und voneinander lernen können. Durch den Aufbau eines Forums, in dem Nutzer Rezeptideen, Tipps zur Müllvermeidung und zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks austauschen können, entsteht ein Ort des Engagements und des gemeinsamen Lernens.

Cookbutler unterstützt Sie in diesem Prozess

Cookbutler ist eine Food-Agentur und Rezept-Spezialist. Seit jeher reichern wir Rezepte mit ergänzenden Daten wie wichtige Ernährungsinformationen an (z.B. Nährwerte, Vitamine, Allergien, etc.) und bieten diese in einem Lizenzmodell zur Nutzung an. Jedoch bieten wir diesen Service auch für „fremde“ Rezepte an und ergänzen Ihre Rezepte mit weiteren Daten.

Also werden wir unsere Kompetenz neben den Ernährungs-Kriterien mit Nachhaltigkeits-Kriterien erweitern. Nicht nur unsere derzeit 45.000 Rezepte werden einen (Achtung Wortspiel) CO2-Foodabdruck erhalten, wir können auch Ihre Rezepte mit diesen Werten anreichern.

Der CO2-Foodabdruck wird gemessen in kg CO2e, also dem CO2 Äquivalenz. Ein Wert von 33 kg CO2e bedeutet, dass bei der Produktion von 1kg eines Nahrungsmittels entlang der Wertschöpfungskette vom Produzenten, über den Verwerter, Transport und Handel insgesamt 33kg CO2 angefallen sind (Beispiel Rindfleisch). Wir reduzieren alle Zutaten eines Rezeptes auf eine Portion und geben den Wert der Portion an. Mahlzeiten mit geringen Auswirkungen sind solche mit einem Wert zwischen 0,1 und 0,5 kg CO2e/kg. Nachhaltige Rezepte erhalten eine grüne Cookbutler-Kennzeichnung.

Rezept mit Badge

Dieser Schwellenwert wurde vom WWF in Übereinstimmung mit den IPCC-Berichten festgelegt (IPCC, 2018). Um sich im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu ernähren und den Temperaturanstieg bis 2050 unter 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, wird uns ein tägliches Kohlenstoffbudget von 1,62 kg CO2e zugeteilt, wobei eine Mahlzeit 30 % dieses Budgets ausmacht (WWF One Planet Plate, 2019).

Gemeinsam für eine saubere Zukunft und eine gesunde Ernährung 

Sie als Teilnehmer der Food-Industrie haben die einzigartige Möglichkeit, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und den CO2-Fußabdruck von Gerichten zu fördern.

Indem Sie sich dem Thema widmen und nachhaltige Praktiken, Produkte und nachhaltige Rezepte fördern, können Sie ihre Nutzer dazu ermutigen, bewusstere Entscheidungen zu treffen und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben.

Indem Sie sich als Informationsquelle, Partner für nachhaltige Lieferanten und Plattformen des Austauschs etablieren, können Sie einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten und sich als Nachhaltigkeits-Innovator positionieren.

Es ist an der Zeit, dass wir alle unsere Reichweite und Einflussmöglichkeiten nutzen, um die Welt des Kochens nachhaltiger zu gestalten. Sprechen Sie uns an, wie wir das gemeinsam schaffen.


[1] https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-der-oelkonzern-total-wusste-seit-1971-von-der-globalen-erwaermung-a-b31a50ef-1d28-4774-a0a3-ca70756c0b70

[2] https://www.mckinsey.com/industries/retail/our-insights/decarbonizing-grocery

Author

Robert Walters

Robert ist Co-Gründer und Co-Geschäftsführer von Smarter Food Concepts GmbH, den Machern hinter cookbutler.com. Er kennt sich mit Lizenzrechten und Medien-Datenbanken aus, da er seit 20 Jahren die Bildagentur PantherMedia führt.

Alle Beiträge von: Robert Walters

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